Kooperationsspiele

Kooperationsspiele im Team
Kooperationsspiele fordern jedes Team heraus

Kooperationsspiele sollen den Zusammenhalt einer Gruppe fördern, indem sie die Kommunikation und Kooperation miteinander zwingend erforderlich machen. Nur, wenn sich alle Teilnehmer kooperativ verhalten, können sie das gemeinsame Ziel erreichen. Gerade im Kindesalter ist es wichtig, diese Verhaltensweisen zu erlernen, da sie später im beruflichen und im sozialen Situationen einen hohen Stellenwert haben. In Teams, die aus beruflichen Gründen zusammenfinden, sind Kooperationsspiele aber ebenfalls eine sinnvolle und effektive Möglichkeit, um die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den Gruppenmitgliedern zu fördern.

Was Kooperationsspiele von anderen teambildenden Maßnahmen unterscheidet und welche Spiele sich besonders für Erwachsene sowie für Kinder im Grundschul- und Kindergartenalter eignen, wollen wir Ihnen in dem folgenden Beitrag genauer erläutern.

Was sind Kooperationsspiele?

Bei Kooperationsspielen geht es darum, gemeinsam mit dem Team ein Ziel zu verfolgen und dieses im Idealfall zu erreichen. Anders als bei vielen anderen Teambuilding Übungen, geht es hier also nicht darum, das Spiel gegen andere Gegner zu gewinnen.

Populär wurden Kooperationsspiele erst während der in den 1960er und 1970er Jahre stattfindenden „New-Games-Bewegung“. Die sogenannten „Neuen Spiele“ sind für die Spielpädagogik entwickelte Spiele, bei denen es keinen „Gewinner“ oder „Verlierer“ gibt. Allerdings gibt es einen großen Unterschied zwischen den „New Games“ und den Kooperationsspielen, die Sie im Folgenden kennenlernen werden: Kooperationsspiele können durchaus verloren werden – etwa gegen einen gemeinsamen Gegner oder aufgrund einer bestimmten Spielregel, etwa eines vorgegebenen Zeitraums, indem eine Aufgabe erledigt sein muss.

Eingesetzt werden die Kooperationsspiele sowohl im pädagogischen Alltag von Kindergärten und Schulen als auch im betrieblichen Umfeld. Das Ziel dieser kooperativen Spiele ist es meist, stigmatisierte oder schwächere Mitglieder der Gruppe zu integrieren. Auch, wenn neue Mitglieder in ein Team aufgenommen werden sollen, bieten sich die Kooperationsspiele als teambildende Maßnahme an.

In bereits bestehenden Gruppen, in denen bereits jedes Mitglied seine Rolle kennt und seine Stärken optimal einsetzen kann, bieten sich kooperative Spielideen zur Förderung der Vertrauensbildung, der Hilfsbereitschaft und der Kooperationsbereitschaft an.

Abhängig von der Spielweise und der Zielsetzung lassen sich Kooperationsspiele in verschiedene Kategorien einordnen. So gibt es kooperative Bewegungsspiele, die durchaus auch als Energizer Spiele in den Team-Alltag eingebaut werden können. Daneben kommen gerade in Kindergärten häufig kooperative Brettspiele zum Einsatz. Eher selten zum Einsatz kommen im vorschulischen, schulischen und betrieblichen Alltag kooperative Videospiele zum Einsatz. Dennoch bieten auch sie sich zur Förderung des Teamzusammenhalts an.

Oft werden Kooperationsspiele auch Kommunikationsspiele genannt. Das liegt daran, dass das Team nur gemeinsam und durch ständige Kommunikation und Koordination in der Lage ist, das Ziel in der vorgegebenen Zeit zu erreichen oder den gemeinsamen Gegner auszuschalten.

Kooperationsspiele für Erwachsene

Erwachsene haben oft deutlich höhere Ansprüche an Kooperationsspiele, als Kindergarten- und Grundschulkinder. Das liegt daran, dass Erwachsene meist aus professionellen Gründen zusammentreffen, Teams bilden und miteinander arbeiten. Entsprechend wichtig ist es bei der Auswahl von Kooperationsspielen darauf zu achten, dass die Spiele den Teilnehmern nicht zu albern oder kindisch erscheinen. Dennoch darf während des Spiels Bewegung entstehen, gelacht und applaudiert werden.

Kooperationsspiele finden in Teams von Erwachsenen meist erst nach der Phase des Kennenlernens statt. Haben Sie daher bereits in der Vergangenheit Spiele zum Kennenlernen gespielt und haben diese gut funktioniert, sind die Teammitglieder offener für die nun anstehenden Kooperationsspiele.

Sind Sie erst jetzt auf den Geschmack teambildender Spiele gekommen, ist es wichtig, dass Sie allen Teilnehmern den Sinn des jeweiligen Spiels klarmachen und, sollten einige Mitglieder des Teams nicht teilnehmen wollen, dies akzeptieren.

Kooperationsspiele für die Arbeit

Im beruflichen Umfeld arbeiten Teams meist in geschlossenen Räumen zusammen. Daher bietet es sich an, kurze, aber effektive Kooperationsspiele im Freien zu veranstalten. Hier können die Teilnehmer die frische Luft genießen, einmal durchatmen und sich im Rahmen des Spiels bewegen. Einige Kooperationsspiele können aber durchaus auch in einem mittelgroßen Seminarraum stattfinden.

Spiel 1

Das Spinnennetz

Das Kooperations- und Kommunikationsspiel Spinnennetz kann sowohl im Draußen als auch Drinnen gespielt werden. Bevor es losgehen kann, müssen Sie ein solches Spinnennetz zwischen zwei Bäumen oder Pfosten bauen. Dafür spannen Sie zunächst oben und unten zwei stabile Seile straff auf. Mit verschiedenen, kleineren Seilen oder Bindfäden spannen Sie anschließend das eigentliche Netz. Dabei sollten ungefähr so viele „Löcher“ entstehen, wie Teilnehmer vorhanden sind. Achten Sie darauf, dass die Seile wirklich straff gespannt sind und keine Seilenden herunterhängen.

Spinnennetz Kooperationsspiel

Nun stellen sich alle Teammitglieder auf eine Seite des Netzes und Sie beginnen, davon zu erzählen, dass es sich um das Netz einer giftigen Spinne handelt, das alle Teilnehmer nun überwinden müssen. Anschließend stellen Sie vier Regeln auf:

  • Jedes Loch im Netz darf nur ein einziges Mal durchquert werden
  • Niemand, der das Netz durchquert, darf direkten Kontakt zu den Fäden haben
  • Niemand, der einem Spieler beim Durchqueren des Netzes hilft, darf Kontakt zu den Fäden haben
  • Gewagte oder gefährliche Manöver sind nicht erwünscht

Sollte eine dieser Regel gebrochen werden, wird das Spiel unterbrochen und von vorn begonnen. Alle Teilnehmer, die es bereits durch das Netz geschafft haben, müssen zurück zur Anfangsposition und das Netz erneut durchqueren.

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Spiel 2

Das Pendel

Das Kooperationsspiel Das Pendel ähnelt dem Vertrauensspiel „Vertrauen haben“, bei dem sich ein Teammitglied nach hinten fallen lässt und von einem Mitspieler aufgefangen wird, sehr stark.

Bei diesem kooperativen Spiel agiert die Gruppen allerdings gemeinschaftlich. Der Zeitaufwand beträgt maximal zehn Minuten. Allerdings ist diese Spielidee nur für Gruppen mit zwischen acht und zwölf Personen geeignet. Alle Teammitglieder setzen sich mit leicht angewinkelten Beinen in einen Kreis. Ein Teilnehmer stellt sich mit abgewinkelten Armen vor der Brust in die Mitte des Kreises. Wichtig ist, dass derjenige, der in der Mitte steht, seinen Körper stark anspannt. Die Füße der äußeren Spieler liegen eng an den Beinen der in der Mitte stehenden Person an.

Nun lässt sich die Person in der Mitte mit hoher Körperspannung gestreckt in eine Richtung in den Kreis fallen. Derjenige, der in dieser Richtung sitzt, fängt den fallenden Spieler auf und gibt ihn an die daneben sitzenden Spieler weiter. Gegenseitige Hilfe ist beim Auffangen und Weitergeben natürlich möglich und erwünscht.

Alternativ können die Spieler, die den Kreis bilden auch stehen. Später, wenn der Teilnehmer, der sich in der Mitte befindet, ausreichend Vertrauen aufgebaut hat, kann er auch seine Augen schließen.

Spiele für mehr Kooperation beim Betriebsausflug

Wiederum andere kooperative Spiele bieten sich als Rahmenprogramm während eines Betriebsausflugs an. Teamevent Ideen wie der gemeinsame Bau eines Floßes oder aber ein Krimi-Dinner während der Weihnachtsfeier fördern die Kommunikation und die Zusammenarbeit im Team.

Kooperationsspiele für Kinder

Kooperationsfähigkeit, funktionierende Zusammenarbeit und Teamgeist sind im beruflichen Alltag sehr gefragt. Damit Menschen diese Fähigkeiten erlernen, müssen sie bereits in jungen Jahren geübt werden. Möglich ist das mithilfe diverser Kooperationsspiele. Diese fördern allerdings nicht nur die sozialen Kompetenzen von Kindern, sondern stärken auch das Vertrauen innerhalb der Gruppe oder der Klassengemeinschaft und die Fähigkeit, andere besser einschätzen zu können. Letztendlich wächst daraus eine funktionierende Gemeinschaft, die sich nicht nur im Rahmen der Kooperationsspiele, sondern auch im echten Leben unterstützt und zusammenhält.

Wie die Erwachsenen auch, stellen Kinder gewisse Ansprüche an Kooperationsspiele. Bevorzugen Erwachsene doch gerade ihnen sinnvoll erscheinende Spiele, möchten Kinder vor allem Spaß an der Sache haben. Welchen Sinn das jeweilige Spiel hat, spielt für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter keine Rolle. Viel wichtiger ist es, kein all zu komplexes oder gar gefährliches Spiel zu wählen.

Kooperationsfördernde Spiele für die Grundschule

In der Grundschule bieten sich Kooperationsspiele gerade im Rahmen des Sportunterrichts an. Während Sportarten wie Fußball und Hockey, aber auch das Sprinten, Weitspringen und Kugelstoßen eine wettkampfähnliche Situation entstehen lassen, fördern die Kooperationsspiele die Zusammenarbeit, die Kommunikation und die Koordination untereinander.

Spiel 3

Teppich wenden

Mit dem Kooperationsspiel Teppich wenden bleibt die Klasse in Bewegung, stärkt zugleich aber auch die Kommunikations- und Kooperationsfähigkeiten der Schüler.

Teppich wenden als Teamspiel

Das Spiel muss in einem größeren Raum, einer Sporthalle oder im Freien stattfinden, da meist mehr Platz benötigt wird. Außerdem muss ein Teppich vorhanden sein. Auf diesen stellen sich nur zehn Gruppenmitglieder. Insgesamt sollte nun nur noch wenig Platz auf dem Teppich sein.

Die Aufgabe, die Sie den Schülern nun stellen, ist, den Teppich einmal zu wenden. Dabei müssen die Füße der Spieler aber weiterhin auf dem Teppich bleiben und dürfen den Boden nicht berühren. Sollte ein Teilnehmer den Teppich verlassen, muss das gesamte Spiel von vorn beginnen. Um das Kooperations- und Kommunikationsspiel noch schwieriger zu gestalten, kann eine Zeit vorgegeben werden, in der der Teppich umgedreht werden muss.

Spiel 4

Gruppentwister-Atomspiel

Das Gruppentwister-Atomspiel sorgt ebenfalls für Bewegung. Alle Schüler und Schülerinnen laufen dabei kreuz und quer durch die Turnhalle, während Musik läuft. Sobald die Musik stoppt, rufen Sie eine Zahl in den Raum. Diese darf aber maximal so hoch sein, wie es Teilnehmer gibt. Die Spieler müssen sich nun so schnell wie möglich zu dieser Anzahl zusammenfinden. Jetzt stellen Sie den Gruppen eine Aufgabe. Beispiele dafür sind:

  • Das Team darf nur mit sieben Beinen auf dem Boden stehen.
  • Die Gruppe muss mit genau fünf Händen und acht Beinen den Boden berühren.
  • Drei Spieler des Teams dürfen den Boden überhaupt nicht berühren.

Sobald alle Gruppen die Aufgabe gelöst haben, geht eine neue Runde los. Sollten nicht alle Gruppen die gewünschte Spieleranzahl haben – etwa, weil sich 27 Teilnehmer nicht in Fünfergruppen zusammenfinden können, wird den Spielern der zu kleinen Gruppe eine andere Aufgabe gestellt, die sie bewältigen können.

Kooperationsspiele für den Kindergarten

Im Kindergarten herrscht meist viel Bewegung. Die Kinder können sich im Garten oder bei schlechtem Wetter in der Turnhalle oder den Gruppenräumen austoben. Wer sich dagegen einmal etwas Ruhe wünscht, kann ein Brettspiel spielen oder sich in der Kuschelecke entspannen. Die Kooperationsspiele im Kindergarten zielen deshalb weder auf übermäßige Bewegung, noch auf Tiefenentspannung ab. Hier geht es vielmehr darum, die Kinder in ihren sozialen Kompetenzen zu fördern und zu fordern.

Spiel 5

Das Außenseiter Spiel

Kooperationsspiele wie das Außenseiter Spiel sollten nur gespielt werden, wenn die Gruppe intakt ist und bereits ein gutes Vertrauensverhältnis herrscht. Um mit dem Spiel zu beginnen, wird ein Kind ausgewählt, das idealerweise über ein ausgeprägtes Selbstvertrauen verfügt. Dieses übernimmt dann die Rolle des „Außenseiters“. Alle anderen Kinder der Gruppe laufen nun im Raum umher, begrüßen und umarmen sich gegenseitig, unterhalten sich und schütteln sich die Hände.

Auch der „Außenseiter“ geht durch den Raum und versucht, mit den anderen Kindern in Kontakt zu kommen. Diese ignorieren den „Außenseiter“ und weichen ihm aus. Sobald der „Außenseiter“ jedes Kind einmal angesprochen hat, wird die Runde beendet. Nun gehen alle Kinder auf den „Außenseiter, den sie zuvor ausgegrenzt haben, zu und entschuldigen sich, nehmen ihn in den Arm und unterhalten sich mit ihm.

Im Anschluss kann das Spiel wiederholt werden – vielleicht gibt es nun auch einige Kinder, die sich freiwillig als „Außenseiter“ melden.

Spiel 6

Der gordische Knoten

Gordischer Knoten als kooperierendes Spiel

Das Kooperationsspiel Der gordische Knoten wird gerne auch als Ice Breaker Spiel in Teams, bestehend aus Erwachsenen, eingesetzt. Im Kindergarten soll diese Spielidee allerdings die Zusammenarbeit und die Kommunikation der Kinder fördern. Zunächst stellen sich alle Kinder in einem Kreis auf.

Nun strecken alle ihre Hände nach vorn aus und schließen die Augen. Blind nimmt nun jeder die Hand eines anderen in seine Hand. Jetzt dürfen die Augen wieder geöffnet werden. Die Arme der Kinder bilden nun einen großen Knoten. Um diesen wieder auflösen zu können, müssen sie unter oder über die Arme der anderen Kinder steigen – die Hand des Anderen einfach loszulassen ist allerdings nicht erlaubt.

Über den Autor
Paul Bergmann

Paul ist seit mehreren Jahren in der Eventmanagement-Branche tätig und setzt sich aktiv für ein stärkeres Miteinander unter Kolleginnen und Kollegen ein. Neben seinem Schaffen als Autor auf teambuilding-spiele.de gibt er sein Know-How im Bereich Teambuilding auch als Coach weiter.