Teamzusammenhalt für starke Teams: Tipps für mehr Teamgeist

Illustration zum Teamzusammenhalt im Unternehmen
Ein starker Teamzusammenhalt macht alles möglich!

Teamzusammenhalt ist nicht nur im Mannschaftssport ein wichtiges Thema. Überall dort, wo in Teams zusammengearbeitet wird, bestimmt der gegenseitige Zusammenhalt über Erfolg und Misserfolg. Dies gilt insbesondere für Unternehmen, in denen die Arbeitsmoral der Mitarbeiter mitverantwortlich für die Wirtschaftlichkeit ist. Damit das Arbeiten im Team stets reibungslos funktioniert, sind teambildende Maßnahmen zum „Motivationsmotor des 21. Jahrhunderts“ avanciert.

Auf dieser Seite erfahren Sie, welche weiteren Vorteile ein starker Teamzusammenhalt mit sich bringt und wie Sie diesen aktiv fördern können. Dabei beleuchten wir einige bekannte Teambuilding-Praktiken, die sich neben der Durchführung am Arbeitsplatz auch für die Freizeit und Schule anbieten.

Warum Teamzusammenhalt so wichtig ist

Zusammenhalt ist essenziell, wenn es darum geht, Teamgeist zu entwickeln. Fachlich ausgedrückt besteht Teamgeist immer dann, wenn die Kohäsion einer Gruppe hoch ist. Mit dem wissenschaftlichen Begriff Kohäsion ist letztendlich nichts anderes gemeint, als die Attraktivität einer Gruppe für die einzelnen Mitglieder. Sie beschreibt also, wie stark das Gemeinschafts- oder Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb einer sozialen Gruppe ist.

Wird ein neues Team im beruflichen, schulischen oder sportlichen Rahmen gebildet, ist die Kohäsion in der Regel eher gering ausgeprägt – insofern sich die Teammitglieder bislang nur schlecht oder überhaupt nicht kennen.

In einem solchen Fall gilt es, Anreize zu schaffen, die die einzelnen Mitglieder zu dem Team hinziehen. Möglich ist das etwa mithilfe von Kennenlernspielen. So lernt sich die Gruppe kennen, einzelne Teammitglieder bauen Sympathien für andere Mitglieder der Gruppe auf und erkennen womöglich Gemeinsamkeiten. Das ist allerdings erst der Anfang.

Teamzusammenhalt förder die Produktivität

Das mittelfristige Ziel eines Teamleiters ist es, Anreize zu schaffen, die zu einer möglichst hohen Kohäsion führen. Solche Anreize können etwa ein hoher finanzieller Nutzen, die Leidenschaft für eine Arbeitsaufgabe, die soziale Identität oder das Zugehörigkeitsgefühl sein.

Neben der Kohäsion gibt es noch einen weiteren wissenschaftlichen Begriff, der beim Teambuilding nicht vernachlässigt werden darf – zum Teamzusammenhalt allerdings nur wenig beiträgt.

Die Rede ist von der Dependenz. Sie beschreibt die Abhängigkeit eines einzelnen Teammitglieds vom Verbleib in der Gruppe. Mangelt es einem Mitglied an alternativen Tätigkeitsangeboten oder wurde es vertraglich gebunden, wird es auch weiterhin mit hoher Wahrscheinlichkeit im Team verbleiben – auch, wenn die Attraktivität der Gruppe für dieses Mitglied eher gering ist.

Das Team bleibt also bestehen, der Teamzusammenhalt ist dabei jedoch eher gering. In einem solchen Fall lassen sich meist eine geringere Produktivität und höhere Fehlzeiten beobachten.

Merke: Maßnahmen, die die Dependenz steigern, sollten daher niemals als Ersatz für Kohäsion dienen. Denn in diesem Fall verbleiben unmotivierte Personen im Team, die nicht nur das Gesamtergebnis der Gruppe verringern, sondern auch dem Teamzusammenhalt schaden.

Vorzeige-Unternehmen in Sachen Teamzusammenhalt: Google

Als einer der bekanntesten Vorreiter in Sachen Teambuilding unter Mitarbeitern gilt das US-amerikanische Unternehmen Google. Innerhalb weniger Jahre ist der Konzern zum größten und wertvollsten Unternehmen weltweit geworden. Möglich war dieser Aufstieg nur mithilfe funktionierender Teams, hoch motivierten Mitarbeitern und einem starken Teamzusammenhalt.

Wie es es gelang, einen derartig hohen Teamzusammenhalt zu schaffen, war Google im Übrigen lange Zeit selbst nicht ganz klar. Welche Mitglieder in einem Team zusammenarbeiteten, wurde meist aus dem Bauch heraus entschieden. Stichhaltige Anhaltspunkte dafür, welche Personen gemeinsam das perfekte Team bilden, gab es indes nicht.

Das sollte sich mit einem großangelegten Test ändern: Unter dem Projektnamen Aristotle setzte sich Google mehr als zwei Jahre lang mit mehreren hundert, hausinternen Teams auseinander.

Das erste Ergebnis, das sich einstellte, war: Auf die Zusammensetzung des Teams kommt es nicht an. Denn egal, ob es sich bei allen Teammitgliedern um hochintelligente oder aber um nur mittelmäßig intelligente Menschen handelte – ein Zusammenhang mit der Performance des Teams konnte nicht festgestellt werden. Die Teamperformance einzelner Teams musste folglich anderweitig begründet sein.

Daraufhin identifizierte Google die fünf wichtigsten Merkmale, die zu einer höheren Performance beitragen:

  1. psychologische Sicherheit: Das Arbeitsklima ist entspannt, die Teammitglieder gehen respektvoll miteinander um und es besteht ein konstruktiver Austausch. Es kommt zu keinen Streitereien, Beschimpfungen oder Demütigungen, egal, welche These oder fachliche Äußerung kundgetan wird.
  2. Verlässlichkeit: Jeder kann sich darauf verlassen, dass die anderen Teammitglieder ihre zugesagten Arbeitsergebnisse in hoher Qualität und zum gewünschten Zeitpunkt abliefern.
  3. Struktur & Klarheit: Jeder kennt die gemeinsamen Ziele, ist sich seiner Rolle bewusst und weiß, wie der gemeinsame Plan aussieht.
  4. Sinn: Die Ergebnisse, die es zu erarbeiten gilt, haben für jedes Teammitglied eine große persönliche Bedeutung.
  5. Wirkung: Alle Teammitglieder glauben daran, dass die Arbeit des Teams positive Auswirkungen hat.

Sind diese fünf Merkmale in einem Team gegeben, besteht in der Regel eine hohe Kohäsion, die mit einem starken Teamzusammenhalt einhergeht.

Sorgt ein gesunder Teamgeist für mehr Erfolg?

Die Frage, die sich nun stellt, ist, ob Teamzusammenhalt tatsächlich einen Einfluss auf die Leistung eines Teams hat. Wäre dies nicht der Fall, hätten all die kohäsiven Maßnahmen keinerlei Einfluss auf die Teamleistung und würden dem Unternehmen, dem Verein oder der Einrichtung, die dahinter steht, faktisch mehr schaden als nutzen.

Teamwork als Erfolgsfaktor im Unternehmen

Tatsächlich ist es allerdings so, dass im Rahmen einer großen Metaanalyse diverser Studien, die sich mit dem Einfluss von Kohäsion auf eine höhere Leistung bei Sportmannschaften, Militäreinheiten und Experimentalgruppen beschäftigten, eine positive Korrelation feststellen ließ. Der Teamgeist und die Teamleistung scheinen demnach tatsächlich im Verhältnis zueinander zu stehen.

Die ursprüngliche Frage ist dadurch aber noch immer nicht geklärt: Ist ein guter Zusammenhalt notwendig, damit ein Team erfolgreich zusammenarbeiten kann?

Einer weiteren Metaanalyse, die sich ausschließlich mit Sportteams beschäftigte, kam zu dem Ergebnis, dass Gruppen mit einer hohen Kohäsion effizienter – nicht aber zwangsläufig auch effektiver – zusammenarbeiten.

Somit ist davon auszugehen, dass eine hohe Teamkohäsion zu einer höheren Produktivität und Arbeitsleistung, zu einer hohen Standardisierung und Konformität des Verhaltens der Teammitglieder, zu mehr Zufriedenheit bei den einzelnen Mitgliedern und zu einer verringerten Fluktuation beiträgt.

Was macht gute Teamarbeit aus?

Eine gute Teamarbeit setzt eine hohe Gruppenkohäsion voraus. Diese entsteht nicht von allein. Es bedarf diverser Maßnahmen, die die Attraktivität der Gruppe für jedes einzelne Mitglied steigern.

Dabei kann es sich einerseits um Teambuilding Übungen handeln, die den Zusammenhalt fördern, Gemeinsamkeiten unter den Teammitgliedern aufzeigen oder dazu beitragen, Konflikte zu beseitigen.

Andererseits müssen gewisse Voraussetzungen geschaffen werden, die im Alltag zu einer funktionierenden Teamarbeit beitragen.

Zu diesen Voraussetzungen zählen:

  • eine eindeutig definierte, gemeinsame Vision
  • gute Organisation und Aufgabenverteilung
  • klar definierte Verantwortlichkeiten und Rollenverteilungen
  • eine respektvolle und angenehme Arbeitsatmosphäre
  • transparente, ehrliche, aber auch respektvolle Kommunikation
  • konstruktives Konfliktmanagement
  • so wenig Hierarchie wie möglich
  • umfassendes Feedback und Selbstreflexion der einzelnen Mitarbeiter

Wichtig: Oft sind Teams nicht homogen, sondern heterogen. Sie bestehen also aus ganz unterschiedlichen Charakteren, aus Menschen, die Experte auf ihrem speziellen Gebiet sind. Diese Diversität trägt ebenfalls zu einer erfolgreichen Teamarbeit bei. Durch sie können die individuellen Stärken jedes Einzelnen genutzt werden, um das gemeinsame Ziel schneller und effektiver zu erreichen.

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Teamzusammenhalt außerhalb des Berufsalltags

Wie eingangs erwähnt, spielen Teams nicht nur im beruflichen Alltag eine wichtige Rolle. Auch im Sport oder in der Schule werden Gruppen aus verschiedenen Menschen dazu angehalten, gemeinsame Ziel erreichen. Sei es nun der Sieg in einem Fußballspiel oder das Erreichen des Abiturs – gerade in jungen Jahren sollte der Teamzusammenhalt immer wieder erprobt werden, da er letztendlich zur Förderung sozialer Kompetenzen beiträgt.

Teamzusammenhalt im Sport

In vielen Sportarten, vor allem aber im Mannschaftssport, ist Teamzusammenhalt unverzichtbar. Nur, wenn jedes Mitglied in die Gruppe integriert ist und das gemeinsame Ziel verfolgt, kann am Ende ein Sieg erzielt werden.

Während etwa im Profifußball ausgewählt werden kann, welcher Spieler besonders gut zum Team passt, ist das im Amateurfußball und anderen, laienhaft betriebenen Sportmannschaften nicht immer möglich. Wer glaubt, Spaß an der entsprechenden Sportart zu haben, kann dem Team beitreten.

Trotz der doch recht unterschiedlichen Ausgangsposition, muss in beiden Fällen Teambuilding betrieben werden. Das neue Mannschaftsmitglied muss sich in das Team einfinden und von den anderen Mitgliedern akzeptiert werden. Dies gestaltet sich in der Regel weitaus einfacher, wenn das bereits bestehende Team über einen entsprechend starken Teamzusammenhalt verfügt.

Häufig – gerade vor einer neuen Saison – finden sich aber auch neue Teams zusammen, die nun möglichst effektiv zusammenarbeiten müssen. Der Deutsche Fußballbund (DFB) geht davon aus, dass es auch hier möglich ist, Teamzusammenhalt zu trainieren. Dieses Training dürfe jedoch nicht zum einmaligen Tagesordnungspunkt degradiert werden, sondern müsse kontinuierlich stattfinden. Hierfür bieten sich einige Teambuilding Spiele besonders gut an.

Teamzusammenhalt in der Schule

In der Schule wird dem Teamzusammenhalt ebenfalls eine ganz besondere Bedeutung zugeschrieben. Er ist wichtig für eine gesunde Klassengemeinschaft und ein angenehmes, konfliktfreies Klima.

Fakt: Lernen Menschen bereits in ihrer Kindheit und Jugend, was es heißt, Teil eines funktionierenden Teams zu sein, werden automatisch auch ihre sozialen Kompetenzen für das spätere Leben in der Gesellschaft und im Beruf geprägt.

Teamzusammenhalt in der Schule

Anders, als in Beruf und Sport, treffen in einer Schulklasse Menschen aufeinander, die womöglich keine andere Gemeinsamkeit als ihr Alter haben. Eine Handballmannschaft teilt hingegen zumindest die Liebe zum Sport und zum Handball, während die Mitglieder eines Teams, das im Rahmen eines beruflichen Projekts gebildet wurde, meist eine ähnliche fachliche Ausrichtung haben.

Hinzu kommt, dass viele Schülerinnen und Schüler nur wenig Motivation mit in den Klassenraum bringen – auch das ist ein großer Unterschied zu beruflichen und sportlichen Teams.

Für Pädagogen und Lehrer stellt das natürlich eine ganz besondere Herausforderung dar. Neben dem Teambuilding müssen sie nicht zuletzt auch noch den vorgegebenen Schulstoff vermitteln und für entsprechende Leistungen der Schülerinnen und Schüler sorgen.

An eben dieser Stelle kann der aufgebaute Teamzusammenhalt einer Klasse seine Früchte tragen: Sieht sich jeder einzelne Schüler der Klasse als vollwertiges Mitglied eines Teams, in dem er sich gerne aufhält, kann sich das positiv auf seine Leistungen, seine Motivation und seinen Umgang mit Mitschülern sowie Lehrern auswirken. Langfristig entwickeln Schüler auf diese Art und Weise aber auch eine gewisse Anpassungsfähigkeit – ein wichtiger Aspekt in Bezug auf die sozialen Kompetenzen des Menschen, die auch im weiteren Verlauf des Lebens gewünscht und benötigt werden.

Über den Autor
Paul Bergmann

Paul ist seit mehreren Jahren in der Eventmanagement-Branche tätig und setzt sich aktiv für ein stärkeres Miteinander unter Kolleginnen und Kollegen ein. Neben seinem Schaffen als Autor auf teambuilding-spiele.de gibt er sein Know-How im Bereich Teambuilding auch als Coach weiter.